Shortfacts zum Klimawandel: „Nicht ich. Nicht jetzt. Nicht so. Zu spät.“
Mit welchen Argumentationsmustern Klimaschutz in der öffentlichen Debatte häufig ausgebremst wird, damit setzt sich Klimafakten.de intensiv auseinander. Wir wollen die typischen Diskurse der Klimaverzögerung hier nun genauer unter die Lupe nehmen.
Auch wenn die große Mehrheit der Bevölkerung grundsätzlich nicht daran zweifelt, dass der Klimawandel menschengemacht ist, so wird effektiver Klimaschutz dennoch mit immer wiederkehrenden Argumentationsstrukturen aufgeschoben oder blockiert. Das Berliner Forschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) beschreibt und untersucht dieses Phänomen in einer Studie ausführlich. In Zusammenarbeit mit Klimafakten.de wurden dazu anschauliche Infoposter, Grafiken und sogar ein interaktives Spiel erstellt.
Warum unmittelbares Handeln gegen die Klimaerwärmung unnötig oder unmöglich sei, wird dabei in vier Grundrichtungen von Diskursen belegt:
1. Verantwortung weitergeben
Ein beliebtes Argumentationsmuster ist es, die Verantwortung über den Klimaschutz an andere weiterzugeben. Dies können zum einen Staaten mit einem höheren CO2-Ausstoß sein, die ihrer Verantwortung zuvorderst gerecht werden sollen. Zum anderen werden verstärkt einzelne Personen in die Pflicht genommen, ihren persönlichen Lebensstil klimafreundlicher zu gestalten, anstatt notwendige strukturelle oder systemische Veränderungen zu forcieren.
2. Zu schwache Maßnahmen propagieren
Des Weiteren wird gerne behauptet, dass der Klimawandel auch ohne grundlegende, tiefgreifende Änderungen zu bewältigen sei. Hocheffektive Technologien zum Klimaschutz, welche die Forschung in der Zukunft hervorbringen wird, würden künftig mit Leichtigkeit alle Probleme lösen. In der Zwischenzeit seien fossile Energieträger als Brücke zur kohlenstoffarmen Zukunft eine willkommene Lösung. Anstatt die Leute zu verschrecken, solle man lieber auf Anreize und freiwillige Selbstverpflichtungen setzen.
3. Die Nachteile betonen
Veränderungen, die der Klimaschutz mit sich bringt, fügen uns Schaden zu, so lautet ein gängiges Argument. Soziale Ungerechtigkeiten und die Bedrohung unseres Wohlstands würden die breite Akzeptanz von klimapolitischen Maßnahmen gefährden.
4. Vorschnell kapitulieren
Zu guter Letzt wird argumentiert, dass es für Klimaschutz ohnehin bereits zu spät sei und die Klimakatastrophe eine unabwendbare Tatsache wäre. Klimaschutzmaßnamen seien mit der heutigen Lebensweise und der Natur des Menschen grundsätzlich nicht vereinbar und könnten deswegen nicht mit demokratischen Mitteln durchgesetzt werden.
Die Folge der oben beschriebenen Diskurse ist eine bedauernswerte und unnötige Verzögerung wirksamer Klimaschutzmaßnahmen. Das Erkennen der typischen Argumentationsmuster kann nicht nur politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern und Klimaanwälten helfen, in Diskussionen die Handlungsnotwendigkeiten zum Klimaschutz zu rechtfertigen. Auch Menschen wie du und ich werden mit den typischen Argumentationsmustern ständig konfrontiert. Gerade weil in den meisten Aussagen ein Fünkchen Wahrheit steckt, brauchen alle Akteure ein probates Mittel an die Hand, um gängige Argumentationsmuster zu erkennen und den Diskursen zur Klimaverzögerung erfolgreich entgegenzutreten.
Wer sich näher mit der Thematik befassen möchte, dem sei die Website www.klimafakten.de mit all ihren Features ans Herz gelegt:
Quelle: bearbeitet nach (mit freundlicher Genehmigung von) www.klimafakten.de