FAQ
Auf dieser Seite stellen wir Ihnen Antworten auf häufig gestellte Fragen bereit. Sollten Sie hier keine Antwort auf Ihre Frage finden, können Sie sich auch an die unter Kontakte angegebenen Ansprechpersonen wenden.
Allgemeine Fragen
Das Programm Klimaschule Bayern ist ein umfassendes Schulentwicklungsprojekt, das von den Bayerischen Staatsministerien für Unterricht und Kultus und für Umwelt und Verbraucherschutz gemeinsam umgesetzt wird. Es bietet Hilfestellung, Beratung, Vernetzung und Zertifizierung für alle bayerischen Schulen, die Klimaschutzaktivitäten in ihren Schulalltag integrieren möchten. Von der Prozessgestaltung an der Schule über die Erarbeitung eines CO2-Fußabdrucks für alle relevanten Handlungsfelder bis zur Erstellung eines Klimaschutzplans unterstützt das Programm Schulen auf ihrem Weg zur Klimaneutralität und bei der Verankerung des Themas in der schulischen Bildung.
Das Projekt Klimaschule ist an allen Schularten umsetzbar. Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Schulalltag zu verankern, sollte Aufgabe jeder Schulart sein und geht Schülerinnen und Schüler aller Altersgruppen etwas an. Diese wichtige Rolle der staatlichen Erziehungs- und Bildungsträger zur Aufklärung und Bewusstseinsbildung für den Klimaschutz ist explizit in Art. 3 Abs. 2 des Bayerischen Klimaschutzgesetztes verankert (vgl. BayKlimaG in der Fassung vom 23.11.2020). Für jede Schulart gelten aber auch schulartbedingte, unterschiedliche Rahmenbedingungen, die bei der Durchführung berücksichtigt werden sollten.
Ja, alle Schulen in Bayern können sich bewerben.
Bitte kontaktieren Sie die unter Kontakte aufgeführten Personen bei Fragen. Des Weiteren findet einem jährlich ein Vernetzungstreffen der angemeldeten Schulen statt, wodurch sich Schulen, die aktiv am Programm teilnehmen, auch gegenseitig unterstützen können - zum Beispiel im Rahmen der Klimaschul-Partnerschaft.
Fragen zur Anmeldung und Zertifizierung
An Ihrer Schule können Sie selbst festlegen, wann Sie sich erneut als Klimaschule zertifizieren lassen möchten. Wir empfehlen, sich alle zwei Jahre zur Rezertifizierung anzumelden. Zusätzlich sollte eine Bewerbung eingereicht werden, wenn der Umfang der Klimaschutzarbeit an Ihrer Schule gewachsen ist, sodass das Zertifikat in einer höheren Prädikatsstufe (Silber/Gold) erreicht werden kann. Weitere Informationen finden Sie auch unter dem Menüpunkt Anmeldung und Zertifizierung.
Schulen mit der Auszeichnung „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ melden sich wie andere Schulen auch zum Programm Klimaschule Bayern an. Für die Zertifizierung können Aktivitäten berücksichtigt werden, die im Rahmen der Umweltschule bereits durchgeführt wurden und zu den Handlungsfeldern der Klimaschule passen. Falls Ihre Schule bereits über einen Klimaschutzplan und eine CO2-Bilanz verfügt, ist auch direkt eine Bewerbung zur Zertifizierung als Klimaschule möglich.
Ja, denn die Zustimmung der Schulgremien ist Voraussetzung dafür, dass das Projekt Klimaschule von einer breiten Basis in der Schulfamilie getragen wird. Sie legitimiert alle weiteren Schritte auf dem Weg zur Klimaschule. Wenn Sie als Umweltschule bereits im Klimaschutz aktiv waren, umso besser! Sie dürfen diese Projekte gerne auch in den Klimaschutzplan aufnehmen.
Fragen zum CO2-Fußabdruck
Eine Übersicht über alle benötigten Daten steht Ihnen unter dem Menüpunkt CO2-Bilanzierung an Schulen zur Verfügung. Die Excel-Datei „Fragen zur Datenerhebung“ kann unabhängig vom CO2-Rechner genutzt werden.
Der bayerische CO2-Rechner kann von allen Schulen oder auch von interessierten Dritten genutzt werden – unabhängig von einer Anmeldung zur Zertifizierung als Klimaschule.
Schutz und Renaturierung von kohlenstoffreichen Ökosystemen wie Wäldern oder Mooren sind wichtige Klimaschutzmaßnahmen, weil sie Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden. Diese Emissionen werden aber bereits im deutschen Treibhausgasinventar auf die nationalen Klimaziele angerechnet. Damit sie nicht doppelt gezählt werden, ist eine Anrechnung an Ihrer Schule nicht möglich.
Gemeinschaftliche Aktionen Ihrer Schule mit Forstbetrieben oder Naturschutzorganisationen leisten trotzdem einen wichtigen Beitrag, um die bayerischen und deutschen Klimaziele zu unterstützen. Auch aus pädagogischer Perspektive sind diese Aktivitäten sinnvoll und wichtig. Sie können deshalb gerne umgesetzt und auch im Klimaschutzplan dokumentiert werden.
Bei Pflanzaktionen auf dem Schulgelände ist der Klimaschutzeffekt in der Regel zu vernachlässigen. Darüber hinaus müsste sichergestellt sein, dass der Kohlenstoff in der Vegetation über sehr lange Zeitraume gespeichert wird. Nur so wäre die Klimaschutzwirkung dauerhaft garantiert. Das ist jedoch meist nicht möglich.
Hier stehen deshalb andere Vorteile im Vordergrund: durch Bäume entsteht Schatten, das Mikroklima verbessert sich und das Außengelände wird für die Schulfamilie attraktiver. Blühwiesen schaffen Lebensräume für Insekten und können einen Beitrag zum Artenschutz leisten. Diese Aktivitäten sind also sinnvoll und wichtig, spiegeln sich aber nicht in der CO2-Bilanz wider.
Fragen zum Klimaschutzplan
Im Gegenteil: bei einem Großteil der Klimaschutzmaßnahmen an Ihrer Schule wird es leider nicht möglich sein, die CO2-Einsparung genau zu beziffern. Das kann daran liegen, dass zu wenige Daten vorliegen, um den Klimaschutzeffekt zu berechnen oder CO2-Einsparungen nur indirekt durch die Aktivität angestoßen werden (z. B. bei Bildungsprojekten zur Verhaltensänderung). Insbesondere an Schulen sind aber alle Klimaschutzmaßnahmen wichtig, da sie zur Bewusstseinsbildung und Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler und der Schulfamilie beitragen. Dadurch führen die Aktivitäten mittel- bis langfristig zu indirekten Einsparungen an der Schule aber auch im Umfeld der Schülerinnen und Schülern. Diese werden bei der erneuten CO2-Bilanzierung mit dem CO2-Rechner der Klimaschule Bayern sichtbar.
Klimaschutzmaßnahmen, die in der Vergangenheit umgesetzt wurden, können ebenfalls zur Dokumentation in den Klimaschutzplan aufgenommen werden. Beschränken Sie sich dabei auf Maßnahmen, die bis heute an Ihrer Schule Wirkung zeigen, wie z. B. der Bau einer Photovoltaik-Anlage, die sich auch aktuell noch in Betrieb befindet oder die Einführung eines Müllkonzepts, das weiterhin an Ihrer Schule umgesetzt wird uvm.
In Ihrem Klimaschutzplan legen Sie als Schule selbst fest, bis wann Sie die Projekte umsetzen möchten. Die Schulfamilie und die besonderen Bedingungen vor Ort stecken hierbei den zeitlichen Rahmen ab, in welchem die Ziele umgesetzt werden sollen bzw. können. Falls Sie sich um das Gütesiegel in Gold bewerben möchten, sollten Sie als Schule zusätzlich darlegen, wie Sie bis spätestens 2030 klimaneutral werden.
Im Klimaschutzplan wird der Fortschritt der Projektumsetzung eigenverantwortlich dokumentiert und laufend aktualisiert. Die Dateien „Vorlage Klimaschutzplan“ und „Planungstabelle Klimaschutzplan“ sind unter dem Menüpunkt Klimaschutzplan zu finden. Sie geben Layout und Umfang für die Dokumentation vor.
Fragen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen
Unter dem Menüpunkt Projekte und Maßnahmen finden sich erprobte und ausgearbeitete Projektvorschläge für alle Handlungsfelder.
Die Kompensation von Treibhausgasemissionen sollte erst umgesetzt werden, wenn alle Möglichkeiten, Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren, bereits weitestgehend ausgeschöpft wurden. Das hat vor allem einen Grund: nur wenn Emissionen vermieden oder reduziert werden, wird tatsächlich verhindert, dass Kohlenstoff aus fossilen Speichern in die Atmosphäre freigesetzt wird. Dort kann das Kohlenstoffdioxid zu einem Teil zwar von den Ozeanen, Böden oder der Vegetation aufgenommen werden – das ist aber nur begrenzt möglich und hat teilweise wieder negative Folgen auf die Umwelt (z. B. Versauerung der Ozeane). Außerdem können Erfolge durch Klimaschutzaktivitäten an der Schule in der CO2-Bilanz sichtbar gemacht und im Schulalltag direkt erfahren werden.
Es gibt Kompensationsprojekte, bei denen in einem anderen Land eine Aktivität umgesetzt wird, die Emissionen einspart. Das Pariser Klimaschutzabkommen sieht aber mittlerweile anspruchsvolle Klimaschutzziele für alle Länder vor, damit in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts global Treibhausgasneutralität erreicht werden kann. Das bedeutet, dass überall auf der Welt Emissionen so weit wie möglich vermieden und reduziert werden müssen. Wir können es uns deshalb also nicht länger leisten, dass Klimaschutzaktivitäten in Deutschland nicht umgesetzt werden, weil es anderswo einfacher oder günstiger ist.
Andere Klimaschutzprojekte binden Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Vegetation oder Böden (z. B. Moorprojekte, Wiederbewaldungsprojekte). Diese Projekte sind mit einigen Unsicherheiten verbunden, z. B. weil Ökosysteme wieder zerstört werden können (z. B. Waldbrände) oder unklar ist, wie diese auf die Folgen des Klimawandels reagieren werden. Außerdem ist dies nur für eine begrenzte Menge der Emissionen möglich, sodass damit nur unvermeidbare Emissionen ausgeglichen werden sollten, z. B. aus der Tierhaltung.
Es wird deshalb empfohlen, die verfügbare Zeit, Gelder und Ihr Engagement zuerst auf die sieben anderen Handlungsfelder zu konzentrieren. Sollte an einer Schule z. B. durch einen Spendenlauf ein größerer Betrag zusammengekommen sein, raten wir mit dem Geld z. B. Energiesparmaßnahmen oder die Verpflegungsumstellung in der Mensa zu finanzieren. Wurde hier ein Großteil der Aktivitäten umgesetzt, macht aus Klimaschutzsicht nun auch der Kauf von Zertifikaten Sinn. Dabei sollte auf Qualitätsstandards wie den Gold Standard geachtet werden, damit eine hohe Güte bei der Umsetzung der Aktivitäten vor Ort sichergestellt wird. Werden diese Punkte beachtet, leistet die Kompensation von Emissionen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im Allgemeinen.
Gut verständlich wird das Thema CO2-Kompensation auch in diesem Radiobeitrag von Bayern 2 erklärt.
Diese Projekte haben streng genommen nichts mit Klimaschutz zu tun, sind aber gleichwohl Beiträge zur Artenvielfalt auf dem Schulgelände und daher wichtige Aktivitäten für eine umweltfreundliche Ausrichtung der Schule. Das Programm Klimaschule Bayern ist deshalb grundsätzlich offen für eine breite Palette an Maßnahmen – gleichzeitig soll im Klimaschul-Zertifikat auch das drinstecken, was draufsteht. Deshalb wird bei der Zertifizierung als Klimaschule Wert darauf gelegt, dass mindestens drei Maßnahmen je Handlungsfeld auch einen engen Bezug zum Thema Klimaschutz haben. Darüber hinaus ermutigen wir Schulen jedoch, auch solche Projekte umzusetzen und im Klimaschutzplan zu dokumentieren.
Fragen zu Unterstützungsmöglichkeiten
Eine externe Energieberatung zur Unterstützung der Klimaschutzaktivitäten an Ihrer Schule ist sehr hilfreich. Es empfiehlt sich, den Sachaufwandsträger frühzeitig über die beabsichtige Anmeldung zum Programm Klimaschule Bayern zu informieren und gemeinsam über Möglichkeiten der Förderung zu sprechen. Weitere Informationen finden Sie unter dem Menüpunkt Unterstützungsangebote. Darüber hinaus gilt es, die individuellen Bedarfe, Ressourcen und Möglichkeiten der Schule auszuloten.
Auf der Website finden Sie unter dem Menüpunkt Fortbildungen oder auf der Startseite stets einen Überblick über aktuelle und kommende Fortbildungen und Veranstaltungen.