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Klimaschule » Ausgabe 1 » Elterntaxis? Nein danke!

Elterntaxis? Nein danke!

Sich klimafreundlich auf den Schulweg machen? Dass das auch schon die Jüngsten können, beweisen die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Haslach mit ihrer alljährlichen Aktion „Elterntaxi? Nein danke!“ immer wieder aufs Neue.

Initiiert wurde die Idee eines klimafreundlichen Schulwegs an der Grundschule Haslach von Viertklässlerinnen und Viertklässlern, die im Rahmen des Mathematikunterrichts Diagramme über ihre Mobilität im Schulalltag erstellten und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verkehrsmittel gegeneinander abwägten. Schnell reifte der Gedanke, auf der Grundlage von Befragungen in allen Klassen einen gesamtschulischen Ist-Stand zu ermitteln.

Sie stellten fest, dass zwar schon viele Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller zur Schule kommen, andererseits aber auch täglich etliche Elterntaxis unterwegs sind und durch ihren Kohlendioxidausstoß eine erhebliche Belastung für Umwelt und Klima darstellen. In der Schulversammlung präsentierten die Klimabotschafterinnen und Klimabotschafter der vierten Klassen ihre Ergebnisse der gesamten Schulgemeinschaft und riefen erstmals zu einem bewussten Verzicht auf das Elterntaxi auf. 

Seitdem wurden der Klimawandel und eine klimafreundliche Lebensweise auf unterschiedliche Art in allen Jahrgangsstufen thematisiert und inhaltlich aufgearbeitet. Der vom Menschen verursachte, gefährliche Treibhauseffekt konnte im Rahmen einer Klimaausstellung in einem Treibhauszelt nachgestellt und für die Kinder direkt spürbar gemacht werden.

Das Wissen über die Klimazonen der Erde und darüber, was es für Menschen, Tiere und Pflanzen bedeutet, wenn sich ihr Lebensraum künftig zu stark erwärmt, machte den Kindern die Notwendigkeit deutlich, so schnell wie möglich zu handeln. 

Dass auch sie selbst tätig werden und einen bedeutsamen Beitrag gegen die Klimaerwärmung leisten können, beweisen die Schülerinnen und Schüler nun durch die Art und Weise, wie sie ihren täglichen Schulweg zurücklegen. Für mehrere Wochen in den Sommermonaten dokumentieren sie in einem Sammelpass, an wie vielen Tagen das Elterntaxi in der Garage stehen gelassen wurde.

Jede Klasse bekommt am Ende der Aktion eine Urkunde, auf der vermerkt ist, wie viele Kinder es geschafft haben, im Aktionszeitraum zu Fuß, mit dem Fahrrad, Roller oder Schulbus zur Schule zu kommen. 

Die Motivation unter der Schülerschaft, zu dem Klimaschützern zu gehören, ist enorm groß. Zusätzlich zum Nutzen für Umwelt und Klima kommt die Erfahrung, dass ein Schulweg mit dem Roller oder Fahrrad wach und fit macht und man sich anschließend im Unterricht besser konzentrieren kann. Außerdem gibt es unterwegs viel zu erzählen, wenn man zu Fuß mit seinen Klassenkameraden unterwegs ist, Freundschaften können geschlossen oder intensiviert werden. Und: die Kinder werden selbstständig und fit im Straßenverkehr!

Dadurch, dass die Aktion jedes Jahr erneut durchgeführt wird, zeichnet sich an der Grundschule Haslach mittlerweile bei vielen Schülerinnen und Schülern eine langfristige Verhaltensänderung ab. Das Ziel ist es schließlich, nicht nur in einem bestimmten Zeitraum, sondern möglichst immer klimafreundlich unterwegs zu sein!